Ion Grigorescu, 1945 in Bukarest geboren und ausgebildeter Maler, gehört zu einer Generation rumänischer Konzeptkünstler, die während der finsteren Jahre des Ceausescu-Regimes im Untergrund arbeiten. Der Diktator beauftragte »offizielle« Staatskünstler*innen damit, opulente ikonische Statuen zur Selbstverherrlichung zu formen, die in Paraden durch die Straßen Rumäniens getragen werden sollten. Er ließ unzählige Privathäuser von Bürger*innen abreißen, um seinen Privatpalast, den Volkspalast, zu bauen. In den 1970er- und 1980er-Jahren ist die Kunst in Rumänien, wie in allen Ländern des Sowjetblocks, im Allgemeinen eine materielle Verherrlichung der jeweiligen Führer. Künstler wie Grigorescu, die sich nicht dem Diktat der Regierung unterwerfen, feiern mit der Immaterialität ihrer Kunst die Verweigerung der Unterwerfung ihrer Werke unter die Propaganda. Die nicht vermarktbare,unkommerzielle Natur ihrer Arbeiten ist ebenfalls ein konstitutiver Aspekt dieser subtilen revolutionären Poetik.