Sammlung

Antonio Dalle Nogares private Sammlung entstand Mitte der achtziger Jahre. Im Zentrum der Sammlung steht seine Leidenschaft für Konzeptkunst und Minimal Art, mit Werken der Meister der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dieses fundamentale Kernstück wird kontinuierlich durch Werke zeitgenössischer Künstler ergänzt, die in den Ausstellungsräumen in einen konzeptuellen Dialog mit den großen Meistern treten.

Ausgewählte Künstler

William Anastasi

William Anastasi wurde 1933 in Philadelphia geboren und ließ sich 1962 in New York nieder, wo er 2023 starb. Er war Autodidakt und kam zur Kunst, nachdem er die Werke von Duchamp kennengelernt hatte, die ihn dazu inspirierten, einer der ersten amerikanischen Konzeptkünstler zu werden. In New York freundete er sich mit John Cage an, den er häufig besuchte und mit dem er viele Tage beim Schachspiel verbrachte – ein weiteres duchampianisches Erbe, das die beiden Künstler teilten.

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Robert Barry

Barry wurde 1936 in New York geboren und lebt und arbeitet derzeit in New Jersey. Als einer der Pioniere der Konzeptkunst konzentriert sich seine Praxis auf die Themen Raum und Sprache und überschreitet dabei die physischen Grenzen des Kunstwerks selbst. Barry hat immaterielle Kunstwerke, Installationen und Performance-Kunst geschaffen und dabei eine Vielzahl ansonsten unsichtbarer Medien – darunter Radiowellen und Telepathie – genutzt, um die gängigen Vorstellungen von künstlerischer Praxis und Erfahrung herauszufordern. Durch seine Werke und Performances hinterfragt der Künstler die Grenzen und die wahre Natur der Wahrnehmung sowie die Möglichkeiten unserer Sinne im Verhältnis zu oft unbekannten und immateriellen Elementen. Sein konzeptueller Ansatz zielte darauf ab, Kunst zu schaffen, die nicht ästhetisch war und die ohne Dokumentation völlig unsichtbar geblieben wäre.

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André Cadere

Cadere wurde 1934 in Warschau als Andrei Cădere geboren und war rumänischer und französischer Abstammung. Nachdem er einige Jahre in Portugal verbracht hatte, kehrte seine Familie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Rumänien zurück, wo er die Akademie in Bukarest besuchte.
1967 zog er nach Paris, um eine Karriere als Künstler zu verfolgen, wobei er eine eigenständige konzeptionelle Praxis entwickelte, die sich auf barres de bois rond (runde Holzstangen) konzentrierte.
Beeinflusst von Op Art sowie den aufkommenden Bewegungen der Minimal Art und Konzeptkunst, schuf Cadere 1970 seine erste barre de bois. Diese Holzstäbe wurden zu einem zentralen Element seiner performativen Eingriffe.
Mit einem Stab in der Hand infiltrierte der Künstler Vernissagen von Galerien und Museen, zu denen er nicht eingeladen war, und stellte die traditionellen Kunstinstitutionen in Frage. Neben seiner Präsenz in der Kunstwelt führte Cadere seine Stäbe auch in öffentlichen Räumen ein, wie Restaurants und U-Bahn-Stationen. Er kündigte ‘Ausstellungen’ an, bei denen er zu bestimmten Zeiten über einen festgelegten Zeitraum hinweg erschien und Passanten in Gespräche über seine Stäbe und die Kunst verwickelte. Cadere starb 1978 in Paris.

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Walter De Maria

Geboren in Kalifornien im Jahr 1935, begann De Maria seine Karriere in jungen Jahren in San Francisco, wo er Schlagzeug in Jazz-, Rock- und Avantgarde-Bands spielte. Anschließend studierte er Malerei und zog 1960 nach New York, wo er sich der Bildhauerei widmete. In seinen Skulpturen, Land Works und Installationen untersucht De Maria das Verhältnis zwischen dem Relativen und dem Absoluten, indem er grundlegende geometrische Komponenten verwendet, um erhabene Wiederholungen zu erzeugen. Durch die Anordnung von Formen gemäß mathematischen Sequenzen arbeitete er an den Schnittstellen von Minimalismus, Konzeptkunst und Land Art – wobei er die Grenzen von Galerieräumen hervorhob, körperliches Bewusstsein priorisierte und den Inhalt eines Kunstwerks im Betrachter verortete. De Maria starb 2013 in New York.

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Dora Garcia

García wurde 1965 in Valladolid, Spanien, geboren und lebt und arbeitet in Oslo. Die Künstlerin arbeitet häufig mit Film, Performance und Theater. Ihre Forschung konzentriert sich auf zeitgenössische Geschichte, Ethik und Politik. García vertrat Spanien auf der 54. Biennale von Venedig im Jahr 2011.

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Mario Garcia Torres

Geboren 1975 in Monclova, Mexiko, beschreibt sich García Torres als Konzeptkünstler, der Werke über die Geschichte der Konzeptkunst schafft. Er verwendet verschiedene Medien – darunter Fotografie, Film, Performance und Drucksachen – um vergangene Werke anderer Künstler aufzugreifen oder darauf zu reagieren.
Wie er erklärt: „Meine Arbeit wird nicht wirklich zu einem Remake der konzeptionellen Geschichte, sondern eher zu einer zweiten Probe.“

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Dan Graham

Dan Graham untersucht seit über 50 Jahren die Beziehungen zwischen architektonischen Umgebungen und ihren Bewohnern. Sein extrem diversifiziertes konzeptuelles Schaffen umfasst Installationen, Videos, Fotografien und Bücher. Seit den 70er Jahren widmet er sich der Realisierung architektonischer Pavillons aus Glas oder Spiegeln, die in der ganzen Welt ausgestellt sind. Viele von ihnen sind Teil bedeutender Sammlungen, wie etwas des Museum of Modern Art (New York), des Metropolitan Museum (New York) und vielen weiteren internationalen Museen.

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Ion Grigorescu

Ion Grigorescu, 1945 in Bukarest geboren und ausgebildeter Maler, gehört zu einer Generation rumänischer Konzeptkünstler, die während der finsteren Jahre des Ceausescu-Regimes im Untergrund arbeiten. Der Diktator beauftragte »offizielle« Staatskünstler*innen damit, opulente ikonische Statuen zur Selbstverherrlichung zu formen, die in Paraden durch die Straßen Rumäniens getragen werden sollten. Er ließ unzählige Privathäuser von Bürger*innen abreißen, um seinen Privatpalast, den Volkspalast, zu bauen. In den 1970er- und 1980er-Jahren ist die Kunst in Rumänien, wie in allen Ländern des Sowjetblocks, im Allgemeinen eine materielle Verherrlichung der jeweiligen Führer. Künstler wie Grigorescu, die sich nicht dem Diktat der Regierung unterwerfen, feiern mit der Immaterialität ihrer Kunst die Verweigerung der Unterwerfung ihrer Werke unter die Propaganda. Die nicht vermarktbare,unkommerzielle Natur ihrer Arbeiten ist ebenfalls ein konstitutiver Aspekt dieser subtilen revolutionären Poetik.

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On Kawara

On Kawara wurde 1932 in Japan geboren und lebte und arbeitete von 1965 bis zu seinem Tod 2014 in New York. Über fünfzig Jahre hinweg erforschte Kawara die Beziehung zur Geschichte, den Verlauf der Zeit und deren Einfluss auf das menschliche Dasein durch eine rigorose und radikale künstlerische Praxis. Als einer der bedeutendsten Konzeptkünstler eignete sich Kawara auf eine akribische und obsessiv präzise Weise die Essenz der Zeit an, um das Konzept der Ewigkeit neu zu definieren. 1969 schuf er ein zehnbändiges Buch, One Million Years, in dem er, Jahr für Jahr, die letzten Milliarden Jahre auflistet und dem Verstreichen der Zeit Materie und physische Präsenz verleiht.

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Charlotte Posenenske

Charlotte Posenenske (1930-1985) gehört zu den international renommiertesten Vertreterinnen der deutschen Minimal Art Bewegung und arbeitete hauptsächlich als Bildhauerin. Ihre Skulpturen erhielten sowohl in Deutschland als auch weltweit große Anerkennung bis sich die Künstlerin 1968 dazu entschied, sich gänzlich der Soziologie zu widmen.

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Emilio Prini

Der 1943 in Stresa geborene Prini nahm ab den sechziger Jahren an zahlreichen Ausstellungen der Bewegung Arte Povera teil. Sein Werk beruht auf politischen und konzeptionellen Grundlagen, die durch die nuancierte Verdinglichung seiner Ideen in Form von Manifesten, Stellungnahmen, programmatischen Erklärungen oder einfachen Ankündigungen der Teilnahme an Ausstellungsveranstaltungen zum Ausdruck kommen. Bis in die frühen siebziger Jahre nahm er an den wichtigsten internationalen Ausstellungen teil, dann wurde seine öffentliche Präsenz immer geringer, bis er sich schließlich für immer aus der Szene zurückzog. Seine nicht greifbare und rätselhafte Praxis trug dazu bei, dass sich eine Art Mythos um seine Person bildete. Prini starb 2016 in Rom.

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