Emilio Prini

Über den Künstler

Der 1943 in Stresa geborene Prini nahm ab den sechziger Jahren an zahlreichen Ausstellungen der Bewegung Arte Povera teil. Sein Werk beruht auf politischen und konzeptionellen Grundlagen, die durch die nuancierte Verdinglichung seiner Ideen in Form von Manifesten, Stellungnahmen, programmatischen Erklärungen oder einfachen Ankündigungen der Teilnahme an Ausstellungsveranstaltungen zum Ausdruck kommen. Bis in die frühen siebziger Jahre nahm er an den wichtigsten internationalen Ausstellungen teil, dann wurde seine öffentliche Präsenz immer geringer, bis er sich schließlich für immer aus der Szene zurückzog. Seine nicht greifbare und rätselhafte Praxis trug dazu bei, dass sich eine Art Mythos um seine Person bildete. Prini starb 2016 in Rom.

Conferma partecipazione esposizione (nato vecchio)

1970

Druck auf Papier

Nachdem er an einigen der wichtigsten Ausstellungen in der Geschichte der Arte Povera und der konzeptuellen Avantgarde-Kunst teilgenommen hatte, wie z.B. When Attitudes Become Form, kuratiert von Harald Szeemann in der Berner Kunsthalle 1969, oder der zehnten Ausgabe der Documenta 1997, reduzierte Prini zunehmend seine Präsenz bei großen internationalen Ausstellungen. In einigen Fällen antwortete der Künstler auf die Einladung und auf nichts anderes, wie im Falle des Telegramms „Confermo partecipazione mostra“ („Ich bestätige die Ausstellungsteilnahme“), das 1970 an das Kunstmuseum Luzern für die Ausstellung Processi di pensiero visualizzati geschickt wurde. Manchmal veröffentlichte er seine Teilnahme in den Ausstellungskatalogen, wie im Fall der Veröffentlichung anlässlich der Ausstellung Pèrsona auf dem Internationalen Theaterfestival von Belgrad 1971, die lautete:“Conferma partecipazione, edizione – posta e telegrafi – telefono pubblico – telefono Genova Emilio Prini Achille Bonito Oliva 06326589 Roma“ („Teilnahmebestätigung, Ausgabe – Post und Telegrafen – öffentliches Telefon – Telefon Genua Emilio Prini Achille Bonito Oliva 06326589 Rom“). Letztendlich verschwand er sogar von den für ihn reservierten Katalogseiten und ließ sie leer, wie es anlässlich der Arte Povera-Ausstellung im Kunstverein in München 1971 geschah.