Robert Barry
Everything in the unconscious perceived by the senses but not noted by the conscious minds during trips to Baltimore, during the summer of 1967 (Psychic series), 1969
Beyond, Instead, Possible: Robert Barry und die Geburt der Konzeptkunst
06.06.2020
„Beyond, Instead, Possible: Robert Barry und die Geburt der Konzeptkunst“ ist die erste von drei Aktionen, die zwischen Juni und August stattfinden werden, um die Sammlung von Antonio Dalle Nogare zu präsentieren. Diese Trilogie wird auf lineare, aber nicht unbedingt chronologische Weise zeigen, wie die Werke der in der Sammlung ausgestellten Künstler entstehen, indem sie dieselben Themen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und die Gesellschaft ihrer Zeit widerspiegeln.
Die sechziger Jahre sind eine historische Phase, die durch einen tiefgreifenden Wandel von Sitten, Mode, Lebensstil, Interessen und politischer Beteiligung gekennzeichnet sind. Es sind die Jahre des Vietnamkrieges, der Hippies, der Geburt des Feminismus und der Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen. Die Kunst reagiert natürlich auf diese Veränderungen und nimmt sie zum Teil vorweg, indem sie ihre eigenen Sprachen und Arbeitsweisen einer radikalen Überprüfung unterzieht, welche eine Vielzahl von Bewegungen und Gruppen hervorbringt, die oft von unterschiedlichen oder sogar gegensätzlichen Ideologien getragen werden – wie etwa Pop Art und Arte Povera. Eine der bedeutendsten Bewegungen, die in diesen Jahren geboren wurde, sich dann aber in den siebziger Jahren voll entfalten sollte, ist die Konzeptkunst.
Robert Barry ist jener Konzeptkünstler, der sich mehr als andere für die Dynamik unsichtbarer Dinge interessiert und Werke geschaffen hat, welche die Regeln der Sichtbarkeit aus dem Gleichgewicht bringen und die Existenz immaterieller Dinge demonstrieren: Gedanken, Worte, aber auch magnetische Wellen und Edelgase.
„Existiert das Kunstwerk wirklich?“
„Es existiert, wenn du eine Idee davon hast, und ein Teil davon ist deins.“
– Robert Barry
Die Erzählung von der Geburt der Konzeptkunst wird am 6. Juni um 11.00 Uhr in der Stiftung stattfinden. Wir werden auch über Robert Barry sprechen, indem wir drei Werke aus der Sammlung analysieren: ein Gemälde, ein immaterielles Werk aus der “Psychic Series” und eine ortsspezifische Installation, die speziell für die Bibliothek der Stiftung entworfen wurde. Um die Sicherheit aller Besucher zu gewährleisten, ist die Teilnahme an der Führung nur auf Voranmeldung, per E-Mail an visit@fondazioneantoniodallenogare.com oder telefonisch unter +39 0471 971 626 möglich.
Unmittelbar nach der Führung wird der Film troublemakers – The story of Land Art gezeigt, der die während der Führung behandelten Themen wieder aufgreift. Der Film wird bis 18.00 Uhr laufen. Für diejenigen, welche die Stiftung nicht besuchen können, wird der Film online auf unserer Website verfügbar sein.
Auch für die ganz Kleinen bieten wir einen thematischen Workshop an – Sie können sich diesen hier herunterladen oder während Ihres Besuchs in der Stiftung finden. Teilen Sie Ihr Kunstwerk mit uns, indem Sie uns auf Instagram markieren.
Um mehr über die Themen der Sonderführung zu erfahren, finden Sie hier unten weitere Inhalte und Dokumente sowie eine wesentliche Bibliographie.
Against Expression: An Anthology of Conceptual Writing
Von Craig Dworking und Kenneth Goldsmith
Kunst ist manchmal ein Gemälde, manchmal ein Stuhl. Warum? Wir entdecken die Konzeptkunst, bei der die Idee wichtiger ist als die Form.
“Paragraphs on Conceptual Art”, ein Artikel von Sol Lewitt, erschienen in Artforum im Jahre 1967.
“Sentences on Conceptual Art”, ein Artikel von Sol Lewitt, erschienen im Magazin “0-9” im Jahre 1969.
Robert Barry, Now and Then (2002)
Julien Rosefeldts 13-Kanal-Filminstallation Manifesto (2015) würdigt die Tradition und literarische Schönheit von Künstlermanifesten und hinterfragt die Rolle des Künstlers in der heutigen Gesellschaft. In Teil 12 des Manifests präsentiert Cate Blanchett als Fernsehmoderatorin die Aussagen von Sol Lewitt zur Konzeptkunst.
In dem Dokumentarfilm Sol LeWitt untersucht der Regisseur Chris Teerink das Werk und die Philosophie des Künstlers anhand von ausführlichen Interviews und der Dokumentation von Kunstwerken, die auf der ganzen Welt installiert sind.
Ursula Meyer, “Conversation with Robert Barry, 12 October 1969”, in “Meyer: Conceptual Art”
Ein Auszug aus dem 1969 mit Robert Barry geführten Interview aus „Recording Conceptual Art: Early Interviews with Barry, Huebler, Kaltenbach, LeWitt, Morris, Oppenheim, Siegelaub, Smithson, and Weiner by Patricia Norvell“, von Alexander Alberro und Patricia Norvell
Massimo Minini interviewt Robert Barry während seines Besuchs in der Antonio Dalle Nogare Stiftung, zu dem Zeitpunkt noch in Bauarbeiten
Letizia Ragaglia interviewt Robert Barry während seines Besuchs in der Antonio Dalle Nogare Stiftung, zu dem Zeitpunkt noch in Bauarbeiten
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